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Aktuelles

Vernetzungstreffen stärkt den interdisziplinären Austausch in der Forschung zum Klimaschutz

Dem Aufruf zum zweiten Vernetzungstreffen des RessortForschtKlima-Verbundes folgten am 19. Juni 2024 etwa 100 Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler der Ressortforschung ans Thünen-Institut in Braunschweig, um über das bereits Erreichte und noch Geplante aus den 27 Forschungsprojekten zu diskutieren.

Personen stehen auf der Bühne und halten Geschenke in der Hand

Abschlussrunde mit Dankeschön an alle Aktiven des Vernetzungstreffens von RessortForschtKlima

RessortForschtKlima mit Beteiligung des Friedrich-Loeffler-Instituts, des Julius Kühn-Instituts, des Max Rubner-Instituts und des Thünen-Instituts dient der Stärkung der Forschung zum Klimaschutz im Geschäftsbereich des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL).
Luisa Rölke, seit 2024 Leiterin des Referats „Klimaschutz, Klimaanpassung, Wasser“ im BMEL, bedankte sich bei den vier Ressortforschungsinstituten, die geholfen haben, den Verbund ins Leben gerufen und das Netzwerk gestaltet haben. Die Politik habe großes Interesse an den Erkenntnissen, die in den Projekten gewonnen werden: „Sie unterstützen unsere Arbeit mit Ihrer wissenschaftlichen Expertise. Denn politische Entscheidungen brauchen faktenbasierte Beratung.“

Aktuelle Forschungsergebnisse zum Klimaschutz
Die verschiedenen Projekt-Teams präsentierten aktuelle Forschungsergebnisse aus ihren Vorhaben zum Klimaschutz in den Bereichen Ernährung, Landwirtschaft und Wald und hatten hierfür eine breite Palette an Postern mitgebracht. In vielfältiger Weise wurde gezeigt, wie Forschung zum Klimaschutz Politik und Praxis unterstützen kann, sei es über neue natur- und sozialwissenschaftliche Erkenntnisse, Identifikation klimaschonender Pflanzeneigenschaften, mit ökonomischen Analysen oder IT- Lösungen und technische Innovationen.

 

Klimagerechte Ernährung

Für das ENKL-Projekt „Klimagerechte Ernährung aus der Perspektive von Verbrauchern und Gesellschaft“, einem Gemeinschaftsprojekt des Max Rubner-Instituts und des Thünen-Instituts, wurden die Teilnehmenden zu ihrem Ernährungs- und Einkaufsverhalten befragt und so selbst zum „Versuchsobjekt“. Die Vorstellung der Ergebnisse während des Treffens brachte so manche Überraschung. So kochen gut 40 Prozent der Teilnehmenden vier bis sechs Mal die Woche mit frischen Lebensmitteln; hierbei wird sich mehrheitlich flexitarisch ernährt (60 Prozent). Auch Personen, die sich beruflich mit dem Thema Klima beschäftigen, haben Herausforderungen bei der Umsetzung einer klimafreundlichen Ernährung, wie zum Beispiel die Vermeidung von Lebensmittelabfällen oder dem saisonalen und regionalen Einkauf. Des Weiteren gaben die Forscherinnen und Forscher an, dass sie in globalen Ungleichheiten und Machtasymmetrien zentrale soziale Herausforderungen sehen. Das sind Themen, die für die Realisierung von Klimaschutz und Nachhaltigkeit in den heutigen Agrar- und Ernährungssystemen von großer Bedeutung sind.

Feldversuche besichtigt

Darüber hinaus bot der Besuch der Versuchsfelder des Julius Kühn-Instituts Gelegenheit, Feldversuche zu klimaoptimierten Roggen- und Rapssorten zu besichtigen. Gezeigt wurden zudem bisher weniger bekannte Kulturarten wie Sorghum und mehrjähriges Getreide mit Kohlenstoffspeicherpotenzial. Auch eine Anlage zur Messung von Stickstoffflüssen beim Weizenanbau sowie die Lysimeteranlage des Deutschen Wetterdienstes konnten besichtigt werden. Eine weitere Vorführung zeigte neueste Technik zur besseren Einschätzung von Klimastress bei Stadtbäumen.

Gesunde Tiere verbessern Klimabilanz in der Produktion

Gesunde Tiere verbessern Klimabilanz in der Produktion
Wie Tiergesundheit und Klimaschutz zusammenhängen zeigte der Vortrag des Friedrich-Loeffler-Instituts. Die Tiergesundheit ist eine Grundvoraussetzung für eine tiergerechte, nachhaltige und klimaschonende Tierhaltung. Die Klimabilanz erkrankter Tiere verschlechtert sich, da sowohl der Energiehaushalt des Tieres als auch die Produktion negativ beeinflusst werden. Auch klimabedingte Stressoren wie Hitze oder Dürren können die Klimabilanz deutlich belasten. Durch bedarfsgerechte und optimierte Fütterungsstrategien und teilweise auch durch den Einsatz von sekundären Pflanzeninhaltsstoffen können Treibhausgasemissionen bei Rindern deutlich gemindert und so ein wichtiger Beitrag zum Klimaschutz geleistet werden.

 

Dieses Treffen zur Halbzeit der Projektlaufzeit diente dazu, um in Gesprächen mit Kolleginnen und Kollegen die eigenen Ergebnisse zu reflektieren und um sich über Möglichkeiten des gemeinsamen Dokumentierens und Publizierens auszutauschen.

 

 

Eindrücke von der Veranstaltung

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